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Karfreitag – Spiritueller Impuls

Wir Mönche haben in der Früh im Chorgebet aus der Leidensgeschichte im Evangelium gelesen.

Anhand der Leidensgeschichte hat Abt Maximilian eingeladen, Jesus in seinem Leiden zu betrachten: Viele Künstler haben das Leid Jesu dargestellt, und nehmen uns mit, es zu betrachten. Was betrachtet Jesus am Kreuz? Sein ans Kreuz gehefteter Leib im Todeskampf hat nicht viel Möglichkeit sich zu bewegen. Sich mit dem Blick anderen  Menschen zuzuwenden ist nur eingeschränkt unter Schmerzen möglich. Dennoch hat Jesus nicht den Blick für die verloren, die um ihn sind:

  • Er hat seine Mutter Maria und den Lieblingsjünger Johannes im Blick und spricht zu ihnen.
  • Er verschließt sich nicht dem Schächer, der mit ihm verurteilt neben ihm an einem weiteren Kreuz hängt. Ein Mann, der durch Jesus zu Gott findet, und von Jesus die Zusage des Himmels hört.
  • Er vergisst in seinem Leid Gott nicht. Mit den Worten an den himmlischen Vater: „In deine Hände lege ich meinen Geist.“ wird hörbar, dass auch Jesus in seinem Todesleid die Gottesbeziehung nicht vergisst, sondern aus und in ihr lebt.

Eine Anregung an Jesus zu entdecken, was alles noch geht, wenn wir meinen es geht nicht mehr.
Eine Anregung, so wie Jesus mit Gott und Menschen verbunden zu bleiben; auch im eigenen Leid.
Eine Anregung, so wie Jesus im Leid nicht allein zu sein.

Mit einigen Arbeiten unseres Mitbruders Pater Koloman Fellner (1750-1818) laden wir ein das Leiden Jesu in den Blick zu nehmen.