Vorbild Benedikt

Der Gründer eines Ordens

Gründer des Benediktinerordens ist der heilige Benedikt von Nursia (* um 480, † um 547-550). Er wurde in eine adelige Familie Umbriens geboren und kam als junger Mann zum Studium nach Rom. Bald schloss er sich einer Asketengemeinschaft an, die in Enfide (Affile) in den Sabiner Bergen bei Rom entstand. Später zog sich Benedikt in eine Höhle bei Subiaco zurück und lebte dort drei Jahre lang als Eremit.

Benedikt scharte in der Folge zahlreiche Schüler um sich und gründete für sie etwa zwölf kleine Klöster. Um 529 zog er mit einigen Mönchen auf den Monte Cassino, wo er das heute weltberühmte Kloster Montecassino gründete. Hier wirkte er zahlreiche Wunder wie Totenerweckungen. Seine besondere Fürsorge galt auch den Bedürftigen.
Benedikt starb in Monte Cassino um 550.

Starker Einfluss in Europa

Bereits 590 entstand das erste Benediktinerkloster in Rom. Im selben Jahr wurde zum ersten Mal ein Benediktiner Papst: Gregor der Große, der in den Dialogen über Benedikt schrieb. Im Westen Europas gründeten die Benediktiner bereits im Frühmittelalter zahlreiche Klöster. Im 6. Jahrhundert missionierten die Benediktinermönche England, im 7. Jahrhundert gelangte ihre Ordensregel nach Frankreich. Im heutigen Österreich entstanden im 7. und 8. Jahrhundert als erste Klöster St. Peter, Michaelbeuern, Mondsee und Kremsmünster.

Der Orden breitete sich in der Folge über ganz Europa aus und die Benediktiner prägten die gesamte europäische Kultur. Benedikts Verehrung setzte schon im 7. Jahrhundert ein. 1964 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Patron Europas.

Das geistliche Erbe Benedikts

Aus seiner reichen Erfahrung, die er in einem bewegten Leben als Mönch und Klostervorsteher gesammelt hatte, hat Benedikt für seine letzte große Gründung Montecassino eine Mönchsregel verfasst, die sich durch einen großen Weitblick und Sinn für das Wesentliche auszeichnet. So hat sie bis heute nichts an ihrer Aktualität eingebüßt und inspiriert nicht nur Mönche zu einem Leben mit Gott.

Als Kurzformel der Regel und Spiritualität des heiligen Benedikt gilt seit langem der Satz „ora et labora – bete und arbeite“. Ergänzt werden sollte dieser Satz durch das Wort „lege – lies“, da Benedikt für seine Mönche eine beträchtliche Zeit der Lesung von Bibel und Kirchenvätertexten reserviert. Ein weiteres Leitwort benediktinischer Spiritualität ist das „Suchen“. Ein benediktinisch geprägter Mensch ist sein ganzes Leben auf der Suche, auf der Suche nach Gott.

Auch das Leben unseres Ordensvaters war von einer langen Suche geprägt. Über mehrere Lebensstationen und erst über manche Misserfolge hinweg gelangte er mit der Gründung Montecassinos zu seinem irdischen Lebensziel. Und auch dort blieb er ein Mensch, der offen war für den immer neuen Anruf Gottes.

Das Auf-dem-Weg-Bleiben des heiligen Benedikt, seine Güte, Konsequenz und Weitsicht sind uns ein leuchtendes Vorbild auf unserem Weg als Benediktiner.

Ordenskürzel ist OSB, Ordo Sancti Benedicti, Orden des heiligen Benedikt.

Daten & Fakten

  • Geboren: 480
  • Gestorben: ca. 547
  • Begründer des Ordenslebens
  • Gründer des Benediktinerordens
  • Verfasser der Regula Benedicti

Übergabe der Benediktus Regel

Dies könnte Sie auch interessieren.