Mit Erneuerung beauftragt
Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden Bestrebungen, den Orden der Benediktiner zu reformieren. In Lambach sollte ein Musterkloster entstehen. Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, bestimmte 1859 der päpstliche Visitator einen neuen Abt: den Kremsmünsterer Pater Theoderich Hagn. Der gebürtige Bayer trat an, das Haus geistig zu erneuern.
Die Gemeinschaft neu aufgebaut
Der Beginn in Lambach gestaltete sich aber schwierig, denn die Mitbrüder lehnten den strengen Abt ab, den sie nicht – wie üblich – gewählt hatten. Viele Mitbrüder verließen daraufhin sogar das Kloster, weshalb der Abt die Gemeinschaft neu aufbauen musste.
Abt Theoderich ließ die Klostergebäude restaurieren und vergrößerte den Bestand der Klosterbibliothek. Aber auch eine geistige Erneuerung setzte ein: Er errichtete Bruderschaften, führte die Maiandacht ein.
Das Kloster Nazaret gegründet
Der Abt rief die Borromäerinnen nach Stadl-Paura, wo sie im neu gegründeten Kloster Nazaret eine Bürger- und später eine Hauptschule führten. Heute betreut die St.-Anna-Hilfe dort alte Menschen. Der Abt regte auch die Gründung der Lambacher Sparkasse an.
Dennoch scheiterte der Plan, ein Musterkloster zu errichten. 1872 starb Abt Theoderich, „verbittert“, wie es heißt.
Daten & Fakten
- Geboren: 1816
- Gestorben: 1872
- Borromäerinnen nach Stadl-Paura gerufen
- Stift geistig erneuert
Portrait von Abt Theoderich