Abfall vom Katholizismus
Schlimme Zeiten erlebte das Stift während der Reformation. Fast alle Mönche wandten sich dem Protestantismus zu und die Bevölkerung im Ort wechselte großteils zur neuen Religion. Der Abfall vom Katholizismus ging dabei schnell vonstatten. Während sich 1544 noch 14 Mönche im Kloster befanden, lebten 1561 zwar noch vier Novizen im Haus, jedoch einer von ihnen plante gerade seine Hochzeit.
Die Lage wurde allerdings nicht besser – ganz im Gegenteil: Zwei Jahre später weilten im Stift drei Konventualen mit ihren Konkubinen und insgesamt vier Kindern. 1565 verzeichnete eine Visitationsbericht vier Konventualen, die aber teilweise außerhalb des Klosters wohnten. Die Benediktsregel war den Mönchen kaum bekannt. Dazu kamen große finanzielle Schwierigkeiten.
Erst Ende des 16. Jahrhunderts kehrte etwas Ruhe in den Konvent ein. Der katholische Reformgeist hielt langsam, aber dennoch stetig in Lambach Einzug. Die Rekatholisierung der protestantischen Bevölkerung verlief allerdings nicht immer ohne harte Maßnahmen.
Leiden während des dreißigjährigen Krieges
Der Plünderung von 1610/11 durch das bayerische Heer folgten erhebliche Zerstörungen in den Bauernkriegen. Unmittelbarer Anlass für die Bauernaufstände war – neben der schier erdrückenden Steuerlast – das Reformationspatent Kaiser Ferdinands II., welches die Bevölkerung vor die Wahl stellte: Rückkehr zum Katholizismus oder Verlassen des Landes.
1626 brachen die ersten Unruhen aus. Am 26. Mai besetzten die Bauern den Markt und das Stift, bis zum Oktober fielen sie mehrmals in Lambach ein. Dem Ort und besonders dem Kloster wurde schwer zugesetzt, es kam zu massiven Plünderungen und Verwüstungen, die das Stift in arge finanzielle Bedrängnis brachten.
1632 zogen die Bauern nochmals durch Lambach. Am 19. August plünderten die Aufständischen das Stift. Die dabei entstandenen Schäden waren groß. Der Konvent flüchtete nach Kremsmünster und Garsten, Abt Johannes Bimmel blieb in der Nähe des Stiftes, rettete sich aber auf ein in der Traun ankerndes Schiff.
Daten & Fakten
- Reformation: 1517
- Religiöses Chaos im Konvent
- Bauern plünderten Stift dreimal