Dreifaltigkeitskirche Stadl-Paura

Am Anfang stand ein Gelöbnis

In Blickweite des Stiftes steht am anderen Traunufer in Stadl-Paura die prächtige, barocke Dreifaltigkeitskirche, in der von den Altären bis zu den Farben wirklich alles dreifach – oder eben dreifaltig – und doch einmalig ist.

Die Pest geht 1713 an Lambach vorüber. Also setzt Abt Maximilian Pagl sein Gelöbnis um und lässt von 1714 bis 1725 die Dreifaltigkeitskirche erbauen. Für den Prachtbau zeichnet der Linzer Baumeister Johann Michael Prunner verantwortlich, Künstler wie Martino Altomonte und Carlo Carlone gestalten den Innenraum.

Dreifaltigkeit bis ins kleinste Detail

Das Gesamtkunstwerk ist ein Stein gewordenes Sinnbild des dreifaltigen Gottes. Drei Tore, drei Türme, drei Halbkuppeln, drei Marmorportale, drei Altäre und drei Orgeln verdeutlichen das bis ins kleinste Detail umgesetzte architektonische Konzept.
Der Gott-Vater-Altar hat die Schöpfungsgeschichte und die göttliche Tugend des Glaubens als Thema. Der Gott-Sohn-Altar zeigt die Erlösung und die Tugend der Hoffnung. Am Heilig-Geist-Altar werden das Pfingstwunder und die Liebe dargestellt. Dem kirchlichen Jahreskreis folgend werden an jedem Altar die heiligen Messen gefeiert und die Bänke entsprechend ausgerichtet.

Ein Gesamtkunstwerk ersten Ranges

Die sogenannte „Paurakirche“ ist der Versuch, das tiefe Geheimnis des Wesens Gottes, das sich jeder Vorstellung entzieht und nicht darstellbar ist, zu veranschaulichen – ein äußerst gelungener Versuch, der Staunen erregt. Die Kirche ist theologisch-programmatisch und stilistisch ein in sich geschlossenes Gesamtkunstwerk ersten Ranges, das den Glaubenssatz von der allerheiligsten Dreifaltigkeit in höchster Vollkommenheit und künstlerisch einmaliger Vollendung darstellt.

Pfarrhof mit Barockfassade als Gegenüber

An der Wand des gegenüberliegenden Pfarrhofs, dem ehemaligen Waisenhaus, mit Barockfassade erinnern drei eingemauerte Kanonenkugeln an die dunkle Zeit der Franzosenkriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Der Weg vom Stift Lambach zur Dreifaltigkeitskirche entlang des Traunufers (15 Gehminuten) ist Teil des Jakobsweges nach Santiago de Compostela.

Fest am Dreifaltigkeitssonntag

Die Pfarre Stadl-Paura feiert jährlich am Dreifaltigkeitssonntag, das ist der Sonntag nach Pfingsten, das Pfarrfest. Das „Hochfest der allerheiligsten Dreifaltigkeit“ (Sollemnitas Sanctissimae Trinitatis) wurde erstmals um die Wende des ersten Jahrtausends in den französischen Benediktinerklöstern gefeiert und 1334 durch Papst Johannes XXII. in den römischen Generalkalender aufgenommen.

Daten & Fakten

  • von 1714-1725 erbaut
  • Auftraggeber Abt Maximilian Pagl
  • Künstler Martino Altmonte & Carlo Carlone
  • drei Türme, drei Orgeln, drei Altäre, …

Information

Pfarrverwaltungszentrum
Lambach/Stadl-Paura
Tel.: +43 7245 21710-116
pfarre.lambach@dioezese-linz.at

Tagsüber von Ostersonntag bis Allerheiligen, außerhalb auf Anfrage.

Führungen

Führungen für Gruppen nach Absprache möglich.

Preis: freiwillige Spende für die Restaurierung der Kirche

Abt Maximilan Pagl mit dem Plan der Dreifaltigkeitskirche (c) Kunstverlag Peda/Gregor und Marcel Peda

Impressionen

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Bildnachweis:
Frontalansicht der Dreifaltigkeitskirche (Kopfbereich dieser Seite ) (c) Kunstverlag Peda/Gregor und Marcel Peda